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Publii Tipps: Seperate Feeds mit Pipes.digital

Die Feed-Funktionalität von Publii ist leider noch stark ausbaufähig. Verschiedene Feeds auf Basis unterschiedlicher Tags sind derzeit nicht möglich. Abhilfe schafft pipes.digital des Blogger-Kollegen von onli-blogging.de, das Feeds durch eine digitale Röhre schicken und dabei filtern, modifizieren und augmentieren kann.

Im Wesentlichen drehen sich die Optionen für den Feed von Publii darum, ob ein Post "featured" ist oder nicht:

Das Angebot von pipes.digital hingegen kann einen (kompletten) Feed auf Basis von Tags (categories) filtern, sodass etwa nur deutschsprachige Einträge oder solche für eine gewisse Audienz (z.B. OSBN-Feed) herauskommen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: zahlreiche weitere Optionen können in der Pipeline angewendet werden. Dafür gibt es einen grafischen Block-Editor, der zwischen Quelle und Output diverse Blöcke mit mannigfaltigen Operationen erlaubt.
Das Ergebnis steht dann unter einem Link des folgenden Formats zur Verfügung (URL/feed/FeedID):

https://www.pipes.digital/feed/AqG8bV9p

Der obige Feed ist recht schlicht und generiert als Output nur Einträge, die mit dem Tag OSBN versehen wurden.

Natürlich muss in diesem Falle jeder für das OSBN vorgesehene Post dementsprechend getaggt werden. Es ginge aber auch einfacher, indem man den Spieß umdreht und nur Posts herausfiltert, die etwa mit NOOSBN getaggt wurden. Auch dies ist mit Pipes möglich. Geben Sie einfach den Tag-Namen ein, wählen Sie item.category und aktivieren Sie das Kästchen "block found items".

Über pipes.digital

Pipes ist der geistige Nachfolger von Yahoo! Pipes, aber wenn Sie diese Website nicht kennen, können Sie sich Pipes als einen visuellen, auf Feeds spezialisierten Programmeditor, eine visuelle Shell oder einfach als einen glorifizierten Feed-Konfigurator vorstellen.

Pipes gibt Ihnen Blöcke an die Hand, mit denen Sie Feeds abrufen, erstellen und auf verschiedene Weise manipulieren können. Denken Sie an Filtern, Extrahieren, Zusammenführen und Sortieren. Alles, was Sie tun müssen, ist, diese Blöcke miteinander zu verbinden. Die Daten fließen einfach durch eine solche Pipe, sie fließen von Block zu Block. Am Ende liefert Pipes einen neuen Feed, den Sie an andere Programme weitergeben können, die offene Webstandards unterstützen - ein solches Programm könnte Ihr Feed-Reader sein.

Als Eingabeformate unterstützt Pipes RSS-, Atom- und JSON-Feeds, es kann HTML-Dokumente scrapen und mit normalen Textdateien arbeiten.

🗨 https://www.pipes.digital/docs

Anmeldung und Leistungsumfang

Zum Loslegen bedarf es keines eigenen Kontos, man kann sich bequem mit seinem Google-Konto anmelden (unter der Haube werkelt Portier).

Portier wird als Anmeldesystem verwendet. Es ermöglicht Anmeldungen, ohne Passwörter speichern zu müssen. Die Nutzer melden sich mit ihrer E-Mail-Adresse an und müssen nur noch bestätigen, dass sie die Kontrolle über diese Adresse haben, indem sie entweder auf einen Link klicken, der ihnen zugesandt wird, oder sich bei Google Mail mit ihrem Google-Konto anmelden. Diese Arbeit wird von einem externen Broker erledigt, Pipes muss lediglich das von diesem System zurückgesendete Token überprüfen.

🗨 https://www.pipes.digital/blog/8/The%20Architecture%20and%20Software%20behind%20Pipes

 

In der kostenfreien Variante stehen drei Pipes mit reduziertem Pipe Timeout zur Verfügung. Es gibt aber auch kostenpflichtige Pakete für 5, 20 und 79 Dollar - natürlich mit jeweils unterschiedlichen Leistungen hinterlegt.
Pipes ist open-source (Stichwort Pipes CE), kann daher auch selbst beherbergt werden:

https://github.com/pipes-digital/pipes

Feature Requests und Pull Requests sind willkommen.

Benutzerfreundlichkeit

Die angebotene Auswahl an verschiedenen Funktionsblöcken kann anfangs etwas überwältigend wirken.

Abhilfe schafft die hervorragende (englischsprachige) Dokumentation. Außerdem gibt es ein Video für einen ersten Eindruck und Annäherungsversuch:

Dieses Video wird über unsere Peertube-Instanz bei tchncs.de eingebunden.

Unter der Haube

Pipes ist eine Ruby/Sinatra-Anwendung, die SQLite als Datenbank-Engine und Raphaël für den Hauptteil des Frontends, den Editor, verwendet.
Darüber hinaus kommt, wie bereits erwähnt, das System Portier zur Autentifizierung zum Einsatz, sodass man den Passwortmanager nicht mit einem weiteren Eintrag füttern muss.

Anwendungsfälle

Durch die Kombination verschiedener Blocks ergeben sich zahllose Anwendungsfälle. Einige werden hier beschrieben (englisch). Grundsätzlich sind Ihrer Kreativität jedoch kaum Grenzen gesetzt. Für Anwender von Publii dürfte vor Allem das Tag-basierte Filtern von Feeds interessant sein, bis Publii diese Funktionalität selbst anbietet. Dazu gibt es bereits einen Feature Request auf Github und einen Post im Forum.

Fazit und Verfügbarkeit

Pipes.digital ist ein mächtiges Werkzeug zur Manipulation von Feeds.
Davon können nicht zuletzt CMS ohne ausgereifte Feed-Funktionalität wie etwa Publii profitieren.
Pipes ist open-source und somit für die Selbstbeherbergung verfügbar. Ein gehostetes Angebot steht unter pipes.digital zur Verfügung.

 

Publii Tipps: Seperate Feeds mit Pipes.digital by Christian Spaan is marked with CC0 1.0

 

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