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KDE Connect: Connecting devices

In vielen Haushalten hat der Technik-Park stattliche Größen angenommen. Ein Desktop, ein Laptop, ein Handy und vielleicht noch ein Tablet dabei, das ist heutzutage keine Seltenheit mehr.  Wer seine Geräte untereinander vernetzen will, der ist bei KDE Connect an der richtigen Adresse.

KDE Connect verbindet Ihre Geräte. Images: https://userbase.kde.org/KDEConnect

KDE Connect gibt es für Linux, Mac und Windows. Zur Kopplung mit dem Mobilgerät wird ein System mit Android, Plasma Mobile oder Sailfish OS benötigt, eine iOS-Version ist bereits in Arbeit. Einmal verkuppelt und mit demselben Netzwerk verbunden, profitiert man von den zahlreichen Segnungen, die sich aus der Interaktion und Vernetzung der diversen Geräte ergeben. 

Update: Seit Anfang November ist eine Testversion für iOS und iPadOS über Apples Testflight-Programm verfügbar.
Funktionen über Funktionen

Die Funktionen von KDE Connect sind so zahlreich, dass wir sie hier gar nicht alle aufzählen können, ohne den Leser massiv zu langweilen. Ein Handy-Akku-Monitor auf dem Desktop, Deaktivierung des Bildschirmschoners, eine Fernbedienung für Präsentationen, das Ausführen von Desktop-Kommandos via Mobilgerät, das Durchsuchen des entfernten Geräts und vieles mehr wird geboten. Stattdessen wollen wir hier unsere favorisierten Funktionen näher betrachten.

  • Benachrichtigungsempfang (Mobilgerät > Desktop): Messenger, E-Mail, Soziales Medium, Kalendereinträge, Download-Benachrichtigungen, das durchschnittliche Mobiltelefon beherbergt zahlreiche Apps und Dienste, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Wer am Desktop arbeitet und nicht bei jeder Vibration das Handy zur Hand nehmen will, für den ist die Anzeige der Handy-Benachrichtigungen auf dem Desktop Gold wert. 
  • Gemeinsame Zwischenablage: Egal ob URLs, lange Textnachrichten oder Passwörter vom Desktop-Passwortmanager, der wechselseitige Zugriff auf die Zwischenablage ist unbezahlbar und vereinfacht die geräteübergreifende Interaktion ungemein. Wer lieber am großen Desktop als am Handybildschirm recherchiert oder wer den Passwortmanager lieber nicht auf dem Handy installieren will, wird diese Funktion lieben lernen.
  • Dateitransfer: Mal eben eine Datei von A nach B schicken, mit KDE Connect kein Problem. 
  • Sofort-Antworten: SMS- und Messenger-Nachrichtigungen lassen sich direkt auf dem Desktop beantworten - das Handy kann unberührt bleiben. Dies ist besonders nützlich, wenn der Kommunikationspartner eine episch anmutende Replik erwartet, die man ungern auf der Handytastatur tippen möchte.
  • Bei Anruf Stummschaltung: Haben Sie vielleicht schon einmal einen Anruf überhört, weil Musik auf dem Desktop lief und Sie in der Küche waren? Mit KDE Connect wird Ihnen das nicht mehr passieren, denn bei eingehenden Anrufen kann jegliche Wiedergabe auf dem Desktop automatisch pausiert werden, inklusive Fortsetzung nach Beendigung des Anrufs.
  • Mausfernsteuerung: Sie sitzen auf dem Sofa und Ihr Laptop ist woanders, zum Beispiel weil er per HDMI-Kabel am Fernseher hängt. Benutzen sie einfach Ihr Handy, um die Streaming-App auf dem Laptop zu pausieren oder in den Vollbildmodus zu schicken.
  • Handy anklingeln: Handy verlegt? Einfach vom Desktop aus anklingeln.
  • Musiksteuerung: Wer das Internetradio oder die gigantische Musiksammlung auf dem Desktop mit Surround-System wertschätzt, kann sie mit KDE Connect per Handy steuern.
Und noch mehr Funktionen

KDE Connect versteht sich optional auch mit Firefox und den Browsern der Chrome-Familie (Chrome, Chromium, Vivaldi, Edge). Dadurch klappt zudem die Steuerung von Browserinhalten (zum Beispiel Youtube-Videos) und weiteres mehr.

Die Browser-Erweiterung leistet im Verbund mit dem nativen Host weitere Integrationsarbeit. Screenshot: s3n·net

Vorausgesetzt werden zwei Dinge. Zunächst einmal der native Host in Form des Paketes plasma-browser-integration, der den Desktop mit einer Browser-Erweiterung verkuppelt, und zweitens eben diese Erweiterung für den Browser der Wahl. Das Paket plasma-browser-integration ist unter Linux oftmals vorinstalliert (zumindest sofern man zu Plasma als Desktopumgebung greift), kann ansonsten aber bequem über den Paketmanager nachinstalliert werden. Für Windows und Mac stehen diese Funktionen mangels Gegenstück zur Browser-Erweiterung leider nicht zur Verfügung.

Ein Video sagt mehr als tausend 695 Worte

Für alle Leser, die sich einen Bewegtbildeindruck von KDE Connect verschaffen wollen, verlinken wir an dieser Stelle mangels deutschsprachiger Alternativen auf dieses englischsprachige KDE-Connect-Promo-Video.

Dieses Video wird über Youtube eingebunden.

Fazit und Verfügbarkeit

KDE Connect ist die Eierlegende Wollmilchsau der Gerätevernetzung im Heimnetzwerk. Während auch Versionen für Windows und Mac verfügbar sind, stehen die erweiterten Funktionen durch die System-Browser-Kopplung vorerst nur für Linux-Systeme zur Verfügung. Wer eine für Gnome optimierte Version von KDE Connect sucht, wird bei GSConnect fündig. Für Zorin OS gibt es außerdem eine angepasste Variante der Android-App namens Zorin Connect.

KDE Connect herunterladen

 

Die Android-App von KDE Connect läuft leidlich auch auf dem Fire TV (Stichwort: Sideloading). Darüber sind einfache Funktionen wie der Benachrichtigungsempfang verfügbar.

 

 

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