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About: Elementary OS - und warum wir es nicht mögen

Elementary OS ist schick und kommt MacOS-Flüchtlingen entgegen, konnte uns allerdings nie so recht überzeugen. Eine Zusammenfassung.

  1. Kommerz: Elementary OS ist überaus kommerziell ausgerichtet, die Entwickler bzw. die Entwicklerin Danielle Foré hält bei verschiedenen Gelegenheiten die Hand auf:
    Bei OS-Downloads, App-Downloads (teilweise für von den Elementary-Entwicklern selbst entwickelte Apps), bei Blog-Sponsoren und selbst bei freiwilligen Beta-Testern via Early Access für $10/Monat.
    Während Linux und Kommerz sich nicht ausschließen, scheint uns dies doch reichlich übertrieben.

    Andere Distributionen haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt und monetarisieren nicht das Produkt selbst, sondern die Dienstleistungen drumherum (vor Allem Support).

  2. Bullshit-Faktor:
    "Early Access is a great way to help us test new features and find bugs before they roll out to everyone. If you’re not already in early access, you can be among the first to try it and give your feedback by joining Early Access for a $10/mo sponsorship. As you can see, there’s a lot of new stuff to test right now."
                                                                  ---
    Viele Einlassungen von Elementary OS wirken wie manipulativer Marketing-Sprech (s.o.): Obiges Statement sollte ehrlicherweise etwa so klingen: If you really, really, really love Elementary OS, consider donating $10/mo for doing free work for us by giving feedback and reporting bugs.
    So finden wir es auch störend, dass ElementaryOS als Ersatz für Windows und macOS beworben wird: Das Design und das Shortcut Overlay für EOS sprechen jedenfalls eine andere Sprache:



  3. Bus-Faktor: Dieser war bei Elementary schon immer sehr klein, bzw. groß.
    Neben Daniel / Danielle Foré bestand das Projekt praktisch nur noch aus Cassidy James Blaede. Das macht Projekte verwundbar und deren Zukunft ungewiss. Seit der Trennung Cassidys vom Elementary-Projekt ist dieses Problem noch gravierender.
  4. Ubuntu-Basis: Ubuntu ist in den letzten Jahren durch vielerlei Extravaganzen aufgefallen: von Upstart über Unity bis hin zu Snaps. Daher würde sich eine grundsolide Basis wie Debian eigentlich eher anbieten...
    Beispiel: Elementary OS setzt auf Flatpaks, während Ubuntu bemüht ist, selbige rauszuschmeißen und durch die hauseigenen Snaps zu ersetzen.
  5. Generische Namen für Apps: App-Namen wie Files, Mail und Music führen permanent zu Missverständnissen und sind überflüssig. Dass etwa Dolphin der Name des Dateibrowsers ist, kann sich der Durchschnittsanwender durchaus merken.
  6. N(ot)I(nvented)H(ere)S(yndrom): KDE/Qt und Gnome/GTK haben sich durchgesetzt. Wozu es einen Pantheon-Desktop und ein App-Ökosystem auf Basis von Vala braucht, erschließt sich uns nicht.

 

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